Hermann Hesse: Unterm Rad

Vor einigen Jahren standen wir in der Kaffeepause auf dem Hofe des Eikones-Institutes über dem Rhein in Basel und unterhielten uns über Fragen wie die, ob wir (angehende) Literaturwissenschaftler noch Bücher privat läsen oder was wohl in den kommenden Jahren etwas Überraschendes in der Literaturwissenschaft sein könnte. Unser Dozent meinte damals, es wäre überraschend, wenn … Hermann Hesse: Unterm Rad weiterlesen

Wunderbare Welt der Sprachen

Wer wie ich von Sprachvielfalt, Schriftzeichen, sprachlichen Verwandtschaftsverhältnissen und ähnlichem fasziniert ist, wird dieses Buch lieben: "Die Sprachfamilien der Welt" von Ernst Kausen (2020)

Angie Thomas: The Hate U Give

Die sechszehnjährige Starr muss mitansehen, wie ihr bester Freund Khalil von einen Polizisten ermordet wird - all ihren Ängsten und allen äußeren Widerständen zum Trotz findet sie schließlich ihre Stimme und nutzt sie als Waffe.

Françoise Sagan: Bonjour Tristesse

Als Anne Larsen an der Côte d'Azur auftaucht, wird das Ferienidyll von Cécile und ihrem Vater empfindsam wie empfindlich gestört. Cécile versteht sich zu wehren - und sei es wider alle Vernunft.

Abbé Prévost: Manon Lescaut

Manon Lescaut und ihr Geliebter folgen stets nur ihren Impulsen und stürzen dabei von einer Katastrophe in die nächste. Aus Schaden wird man klug? Nicht diese beiden.

Alexandre Dumas: Die Kameliendame

Die Kamelie war im 19. Jahrhundert die Modeblume schlechthin und ist damit die ideale Metapher für Marguerite Gautier, eine betörende femme entretenue der Pariser Halbwelt, die - wie es sich für eine junge, schöne Romanheldin des 19. Jahrhunderts gehört - an der Schwindsucht stirbt.

Deborah Feldman: Unorthodox

Chassidismus in Brooklyn und wie man einen Weg hinaus findet - ein Vergleich zwischen Deborah Feldmans autobiographischer Erzählung "Unorthodox", deren filmischer Adaption sowie dem thematisch verwandten Roman "Die Erwählten" von Chaim Potok.

Jane Austen: Pride and Prejudice

Mit wenigen Worten, Gesten, Handlungen charakterisiert Jane Austen sehr lebendig ihre individuellen Figuren. Die dargestellten Inhalte finden dabei eine verblüffende Entsprechung in ihrer sprachlichen Ausgestaltung.

Und noch mehr Kreutzersonaten: Janáček und de Moor

Margriet de Moors "Kreutzersonate" ist ein intertextuelles, intermediales Meisterwerk: Im kontrastiven Vergleich mit den anderen Werken, durch Parallelen und Verschiebungen entstehen Aussagen zum Diskurs Musik/Gefühl auch jenseits der Sprechakte der Figuren; ebenso wie die angedeuteten musikalischen Motive (etwa das von Janáček aufgegriffene Beethoven-Thema) im inneren Ohr des Lesers nicht erklingen könnten, wenn sie nicht auf bereits Komponiertes Bezug nähmen, da Sprache nicht die Notation ersetzen kann. Die Erzählung schreibt sich in den Kreutzersonatendiskurs ein und setzt sich zugleich von ihm ab.

Kreutzersonaten: Beethoven und Tolstoi

Die Relationen von Musik und Literatur, der Versuch Bezug zu nehmen auf die jeweils andere Kunst, ist faszinierend und zugleich problematisch. Tolstois Bezugnahme auf Beethovens "Kreutzersonate" zeugt von einem geringen musikalischen Verständnis der Sonate und basiert stattdessen auf dem Eifersuchtsmotiv, das der Sonate nicht immanent ist.